Suppengrün

Man stelle sich vor:
Kundin (K) vor dem Kühlregal einer Filiale einer großen Supermarktkette auf der Suche nach Suppengrün. Das Konventionelle schaut viel frischer aus als das Biologische, nur der Sellerie ist offensichtlich schimmlig – und zwar in allen Packungen, wie K feststellt.
K nimmt eine Packung und wendet sich an eine Verkäuferin (V) in der Nähe, die gerade mit einem Herrn Listen durchgeht.
K (freundlich): Ich glaub, der Sellerie ist nicht ok.
V (freundlich): Ja, der ist schimmlig.
K (freundlich): Sind alle so.
V freundlich): Oh, warten Sie, ich ruf X an. (telefoniert)
Herr, offensichtlich Filialleiter (F), offensichtlich schwer gestresst, offensichtlich genervt, wirft einen kurzen Blick auf den grau-schwarzen Sellerie: Der ist bio!
K (verwundert): Der ist nicht bio! (Pause) Und selbst wenn er bio wäre, Bio-Sellerie schaut auch nicht so aus!
V (freundlich): X kommt gleich und bringt eine neue Packung mit.
F reißt K das Suppengrün aus der Hand, stürmt zum Kühlregal, reißt eine nach der anderen Packung heraus und wirft sie – da offensichtlich alle Selleriescheiben grau-schwarz – auf’s Regal drunter.
Regalteil ist leer.
F reißt nun ein Packerl biologisches Suppengrün raus, schreibt einen günstigeren Preis drauf, drückt es K in die Hand und sagt: Des ist frisch! Kriegst es billiger.
Schon dreht F sich um, stürmt zu V und faucht: Des war der Y, der die eingeräumt hat, der A****!
K legt das Suppengrün ins nächste Regal und verlässt die Filiale der großen Supermarktkette.

 

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