Indiebookday 2021

Der Indiebookday ist immer einer jener Tage, den ich gleich zu Beginn des Jahres in meinem Stehkalender (Ja, ich habe noch sowas!) markiere. Und heute war Indiebookday 2021 – und ich leider wieder maßlos!

Was der Indiebookday ist, wird hier erklärt.

Seit Jahren ist es mir eine besondere Freude, an diesem Tag in der Buchhandlung meines Vertrauens mein Augenmerk ausschließlich auf Publikationen kleiner unabhängiger Verlage zu werfen. Sie stehen meist im Schatten der großen – und das, obwohl sie mit nicht minder viel Herzblut und Engagement Bücher machen.

Leider neige ich auch am Indiebookday zur Maßlosigkeit: Bei Büchern kenn ich einfach kein GENUG! Und so trug ich nicht eins, sondern gleich fünf nach Hause.
Kein Roman dabei, dieses Mal, aus gutem Grund. Ich habe noch einige zu lesen – unter anderem für den Literarischen Salon, den ich online für das Literaturhaus am Inn moderiere.
Dafür ganz besondere Gustostückerln!

Nun denn: Indiebookday 2021 – meine fünf Neuen!

Virginia Woolf, Brief an einen jungen Dichter

Ein kleines fesches Büchlein, perfekt für die Umhängetasche, für unterwegs, für einen Abend oder Nachmittag. Was die wunderbare Virginia Woolf jungen Dichtern mit auf den Weg gibt, interessiert mich natürlich brennend, zumal am Buchrücken steht: „Über das Schreiben: Virginia Woolf erteilt der jungen Generation klug-ironischen Rat.“

Virginia Woolf, Brief an einen jungen Dichter, L.S.D. [ Lagerfeld, Steidl, Druckerei Verlag] 2018

Colette: Mein literarischer Garten

Den heutigen Frühlingsbeginn verkühlte mir der Wettergott (oder die -göttin) mit einer ordentlichen Portion Schnee. Colettes literarische Blumen-Porträts scheinen mir genau die richtige Brise gegen mögliche wetterbedingte Verstimmungen.

Colette, Mein literarischer Garten, ebersbach & simon 2020

Ilka Piepgras (Hg.), Schreibtisch mit Aussicht

Schreibtisch mit Aussicht steht schon länger auf meiner Bücherliste und nun habe ich die Gelegenheit genutzt, es gleich einzupacken. 24 Autorinnen erzählen über ihr Schreiben – von Anne Tyler bis Sheila Heti, von Eva Menasse bis Meg Wolitzer. „Was bringt Schriftstellerinnen dazu, zu schreiben? Womit kämpfen sie im Alltag, was beflügelt sie, was lässt sie dranbleiben?“ – Für mich als Germanistin, als Journalistin und Autorin ein unerschöpflich spannendes Thema. Gleichzeitig lerne ich die eine oder andere mir noch unbekannte Schriftstellerin kennen und greife das nächste Mal zu einem Buch von ihr.

Ilka Piepgras (Hg.), Schreibtisch mit Aussicht, Schriftstellerinnen über ihr Schreiben, Kein & Aber 2020

Bierl, Kulenkampff: Die Legende von den Strippenziehern.

Dieses Heft sprang mich förmlich an! Zunächst nicht einmal wegen des Titels, der schon ziemlich neugierig macht, in Zeiten wie diesen! Sondern wegen der außergewöhnlichen Gestaltung. „Die MaroHefte werden von Kolja Burmester und Sarah Käsmayr herausgegeben und gestaltet“, lese ich im Impressum. Der Text stammt vom Politikwissenschaftler und Journalisten Peter Bierl, die Illustrationen von Katharina Kulenkampff. Dem Heft liegt ein Plakat der Künstlerin bei. Und, was mein Herz hüpfen lässt: Dieses feine Heft ist die Nr. 4 der Reihe. Es gibt also noch mehr!

Peter Bierl, Katharina Kulenkampff, Die Legende von den Strippenziehern. Verschwörungsdenken im Zeitalter des Wassermanns. Ein ideologiekritisches Heft, MaroVerlag 2021

Sandberg, Bache: Polarliebe

Der mareverlag hat ja ein bestechendes Konzept: In allen Publikationen geht es um die Beziehung Mensch und Meer. Spricht mich sehr an! Zu diesem Buch habe ich aber aus einem anderen Grund gegriffen. Es erzählt die Liebesgeschichten zwischen bedeutenden Polarforschern wie Amundsen, Scott und Nansen und ihren Frauen. Eine schöne Möglichkeit also, die Frauen hinter den Männern kennenzulernen. Zumal der Klappentext verspricht: „Die Geschichten sind von beachtlicher Bandbreite und lassen die Expeditionen der Polarhelden nicht selten in neuem Licht erscheinen.“ Besonders ansprechend auch die reiche Bebilderung (hier gibt es einen Einblick). Bin gespannt.

Sigri Sandberg, Anders Bache, Polarliebe. Sigri Sandberg, Anders Bache, Polarliebe. Leidenschaftliche Briefe und Geschichten aus dem ewigen Eis. Aus dem Norwegischen von Karoline Hippe, mareverlag 2020

So. Das sind sie also, meine fünf Neuen, erworben am Indiebookday 2021! Freue mich sehr auf’s Lesen!

Wie schon letztes Jahr der Hinweis: Buy local!
Denn nicht nur die Verlage brauchen uns Leser:innen, sondern auch die Buchhandlungen im Ort. In Innsbruck:
Haymonbuchhandlung
Wagner’sche
Tyrolia
Liber Wiederin
Studia

Fotos, wenn nicht anders angegeben: © Susanne Gurschler

Und jetzt bin ich natürlich neugierig, welches Buch Du Dir am Indiebookday besorgt hast.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*