Eine Königin und ihr Thron

Vor einiger Zeit stieß ich im Wald auf einen König und seinen Thron. Über diese ungewöhnliche Begegnung habe ich einen Blogbeitrag geschrieben. Nun machte ich an der gleichen Stelle erneut eine Entdeckung, die mein Herz berührte.

Der König auf seinem Thron

Der König, den Tom so liebevoll gezeichnet und den ich entdeckt hatte, war schon wenige Tage später verschwunden. Ich hinterließ trotzdem eine Nachricht.
Ob der kleine Künstler sie gefunden, der Wind sie verweht oder ein anderer Wanderer sie mitgenommen hat – ich weiß es nicht. Ich werde es wohl nie erfahren.
Bei meiner nächsten Wanderung war sie jedenfalls nicht mehr da.

Der Thron aber blieb. Fast trotzig stand er in der Lichtung, hielt Wind und Wetter stand, als wüsste er, dass er noch gebraucht wird.
Kam ich vorbei, umkreiste ich ihn, in der Hoffnung, eine Botschaft vorzufinden – oder eine Zeichnung. Doch nichts geschah.

Die Wochen zogen ins Land und ich vergaß den König.

Und dann gestern. Ich sah sie sofort, die Papierrolle, die am Boden lag, völlig durchweicht vom Regen. Mein Herz hüpfte.

Patschnasse Papierrolle auf durchfeuchtetem Waldboden

Vorsichtig hob ich die Rolle auf, legte sie auf den Thron und entfaltete sie: Eine Königin strahlte mich an. Eine Königin für diesen Thron auf einer Lichtung im Wald.

Die Königin auf ihrem Thron

Obwohl diese Zeichnung nicht signiert war, glaube ich, dass auch sie von Tom stammt.
Ich habe das regennasse Blatt wieder zusammengerollt und es in das Herz in der Rückenlehne gelegt. So ist es halbwegs geschützt.

Zumindest etwas geschützt vor dem Regen

Vielleicht treffe ich die Königin bei meinem nächsten Waldspaziergang wieder. Vielleicht aber auch nicht. Ich werde jedenfalls Ausschau halten.

 

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